Plastik und Kunststoff im Wasserfilter

Warum ich mich trotz Plastik und Kunststoff für einen Osmose Wasserfilter entschieden habe

Wie gehen wir am besten damit um, dass in den meisten Wasserfiltern viel Plastik und Kunststoff steckt? Dieser Frage möchte ich hier bewegen.

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Wir leben im Plastikzeitalter

Warum ist das Thema überhaupt wichtig? Bitte schaut Euch dazu den Film Plastic Planet an. Er macht deutlich, das im Kunststoff immer eine Reihe von Zusatzstoffen drin ist, die langfristig nicht gut für unsere Gesundheit sind.

Inzwischen ist ja relativ bekannt, dass die Weichmacher eine hormonähnliche Wirkung auf Menschen haben und auch schon in geringsten Mengen bedenklich sind. „BPA-frei“ soll heißen frei von Weichmachern, ist schon ein Qualitätsmerkmal geworden was zumindest im ökologischem Bereich immer mehr Beachtung findet.

Der Film „Plastic Planet“ verrät uns, das in der Plastik noch viel mehr bedenkliches drin ist. Und noch bedenklicher ist, dass niemand genau weiß was das für Stoffe sind. Das ist Betriebsgeheimnis des Herstellers des Kunststoffgranulats. Also noch nicht mal der Hersteller des Produktes, das wir kaufen, kennt die genaue Zusammensetzung des Kunststoffes.

Was Plastik im Wasserfilter macht

Ein Umkehrosmose Wasserfilter, wie oben abgebildet, besteht nahezu komplett aus Plastik. Nur die Kohle in den Vor- und Nach-Filtern und die Steine für die Belebung des Wassers sind keine Plastik. Ja sogar das Herz des Filters, die Osmose Membran ist 100% Kunststoff.

Das klingt auf ersten Blick alles sehr bedenklich und viele Fragen tun sich auf:

  • Was für Stoffe kann die Plastik ins Wasser abgeben?
  • Wie viel Stoffe kommen von der Plastik ins Wasser?
  • Was bedeutet das für unsere Gesundheit?
  • Was bedeutet das ökologisch insgesamt?

Das schwierige an der ganzen Sache ist, dass wir keine dieser Fragen ohne jahrelange Forschungsarbeit beantworten können. Um ein vollständigeres Bild vom Umkehrosmose Filter zu erhalten müssen wir noch den wichtigsten Vorteil dieses Filter nennen: Ein Umkehrosmose Wasserfilter filtert mit großer Perfektion alles aus dem Wasser heraus. Eine vergleichbare Filterleistung schafft nur die Destillation. Alle anderen Filtersysteme sind in der Filterqualität wesentlich schwächer, was bedeutet das mehr unerwünschte Stoffe vom Filter nicht zurück gehalten werden.

Für uns relevant sind am Ende eher die beiden Fragen:

  • Ist das Wasser aus so einem Filter für unsere Gesundheit besser ist als ungefiltertes Wasser oder Wasser aus einem anderen Filtersystem?
  • Was für Alternativen gibt es?

Alternativen zu Plastik im Wasserfilter

Wir sind von der Steinzeit über die Bronzezeit jetzt mitten in der Plastikzeit gelandet. Das zeigt sich auch darin, das es fast keine Alternativen zum Kunststoff gibt.

Selbst die meisten einfachen Aktivkohle Filter haben ein Plastikgehäuse. Und wenn es ein gepresster Kohleblock ist, so enthält der auch noch Kleber aus Kunststoff um stabil zu bleiben.

Ich habe mal ein Filtersystem gesehen, das bestand nur aus Keramik, Aktivkohle und Edelstrahl. Das reduziert zwar einige Gifte und Chemikalien, filtert aber kein Nitrat / Nitrit und reduziert nicht Mineralien, Kalk und gelöste Salze z.B. Düngereste aus Industrieller Landwirtschaft.

Das einzige mir bekannte Filterprinzip, das von der Filterleistung gleichwertig reines Wasser liefert wie die Umkehrosmose, ist die Destillation. Wenn man sich etwas Mühe gibt, kann man ein Destilliergerät sogar ganz ohne Plastik mit Edelstahl und Glas aufbauen. Der ökologische und finanzielle Nachteil liegt im hohen Energieverbrauch. Pro Person und Jahr kostet der Strom zum Destillieren des Wassers über 350€ wenn man mit 4 Liter Wasser zum Trinken und Kochen pro Person und Tag rechnet. In wärmeren Ländern würde ich die Destillation der Umkehrosmose vorziehen und einen Weg suchen die Energie für die Destillation direkt von der Sonne zu bekommen.

Die letzte Alternative komplett ohne Plastik an gutes Wasser zu kommen besteht dann nur noch darin mit einem Gefäß aus Glas oder Keramik zu einer guten Quelle zu gehen.

Fazit: Wenn wir eine hohe Filterleistung und damit verbundene reine Wasser haben wollen müssen wir uns zwischen Destillation und Umkehrosmose entscheiden, solange wir keine Quelle in der Nähe haben.

Nach meinem Gefühl und nach dem was ich bis jetzt gelesen und an Erfahrungen gesammelt und bei anderen beobachtet habe, würde ich alleine aus gesundheitlichen Gründen nicht auf die hohe Filterleistung, die nur diese beiden Systeme bringen, verzichten wollen.

Dann vielleicht doch Umkehrosmose?

Wir müssen jetzt also abwägen zwischen:

  • Osmosewasser in dem möglicherweise unbekannte Stoffe in unbekannter Menge aus der Plastik drin sind
  • Destilliertes Wasser mit extrem ungünstiger Energiebilanz und entsprechend hohen Stromkosten

Möglicherweise finden sich auch für unser eher kühleres Land noch Alternativen zur Destillation mit Strom. Das wäre ein spannendes Forschungsprojekt, braucht aber sicherlich noch einiges an Zeit und steht jetzt nicht zur Verfügung.

Die elektrische Destillation kostet für einen 4-Personenhaushalt ca. 1500 € pro Jahr. Dagegen stehen Filterwechselkosten bei einem Umkehrosmose Filter von ca. 40 € pro Jahr.

Mich haben diese Fakten dann bewogen zunächst mal doch einen Osmose Wasserfilter zu bauen, weil:

  • Eine Alternative zur elektrischen Destillation, also Destillation ohne Strom, noch nicht zur Verfügung steht und erst noch erforscht werden muss.
  • Elektrische Destillation für mich weder ökologisch noch finanziell akzeptabel ist.

Und was machen wir dann mit der Plastik?

Bei der Konstruktion des Wasserfilters zum selber bauen werde ich:

  • sehr genau darauf achten, welche Kunststoffe zum Einsatz kommen. Insbesondere soll natürlich alles BPA-frei und für Lebensmittel geeignet sein.
  • nach Wegen suchen, soviel Plastik wie möglich durch andere Stoffe wie z.B. Glas zu ersetzen. Aktuell gelingt das z.B. beim Vorratstank für das Reinstwasser schon ganz gut.

Intuitiv habe ich das Gefühl, das das so gefilterte Wasser, für meine Gesundheit besser ist als aus anderen Filtersystemen, die weniger herausfiltern. Selbst dann wenn die verwendete Plastik noch Stoffe ans Wasser abgeben sollte. Mit wissenschaftlichen Untersuchungen beweisen kann ich das aber nicht und das wird vermutlich auch niemand können.

Ja, am Ende kann ich Euch nur raten euch da auch auf die eigene Intuition und das eigene Gefühl zu verlassen. Probiert so ein Wasser und fragt eure innere Stimme. Möglicherweise kann es sogar sein, dass es für den einen gut und für jemand anderen weniger gut ist.

5 Kommentare zu „Warum ich mich trotz Plastik und Kunststoff für einen Osmose Wasserfilter entschieden habe“

  1. Hi Michael, es ist ja auch so, dass bei deinem Aquamichel Mini-Filter das fertige Osmosewasser ja auch nur mit 2-3cm Kunststoffschlauch in Berührung kommt (und vielleicht auch mit dem Innenkunststoff des Membrangehäuses, welches die Umkehrosmosemembran umschließt), oder?

    1. Hallo Kirill,

      die Innenwand des Membrangehäuses kommt nur mit Leitungswasser in Berührung. An der Unterseite, wo die Ausgänge sind, gibt es im Inneren einen kleinen Rohrstutzen, in den das Ausgangsrohr von der Membran eingesteckt wird. Das ist der Bereich mit dem das Osmosewasser in Berührung kommt.

      Herzliche Grüße
      Michael

  2. BPA-frei ist leider nicht aller Weisheit letzter Schluss.
    Es gibt ein halbes Dutzend anderer Bispenole, die teilweise wesentlich mehr hormonaktive Substanzen enthalten und abgeben.

    Insgesamt wurden bisher über 800 dieser Stoffe identifiziert.

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