Ein Umkehrosmosefilter sollte mit der hohen Filterfeinheit der Filter Membran von ca. 0,0001 Mikrometer (entspricht 0,0000001 Millimeter) ja eigentlich alle Keime Bakterien und Viren zurück halten können und eine wirkungsvolle Keimsperre bilden. Warum das aber in der Praxis doch kein zuverlässiger Keimschutz ist, wird in diesem Beitrag erklärt.
Wie fein filtert ein Umkehrosmosefilter?
Die Umkehrosmose Membran gehört zu den feinsten heute verfügbaren Filterelementen. Sie ist sogar in der Lage, Stoffe, die nur geringfügig größer als das H2O Wasser Molekül sind, heraus zu filtern. Das funktioniert aber nur, wenn das Wasser unter relativ hohem Druck durch die Membran gedrückt wird.
Welche Rolle spielt der Wasserdruck?
Dieser Wasserdruck von ca. 3 – 6 Bar ist für die Filterwirkung ganz entscheidend. Die Umkehrosmose Membran verhält sich völlig anders, wenn der Druck nicht vorhanden ist.
Man kann sich das so vorstellen, dass die Porengröße der Membran sich verkleinert, wenn der Druck aufgebaut ist. Ähnlich wie sich die Porengröße in einem Schwamm verkleinert, wenn er unter Druck zusammen gepresst wird.
Eine Umkehrosmose Anlage wäre tatsächlich auch eine wirkungsvolle Keimsperre, wenn sie ununterbrochen laufen würde und der Druckunterschied zwischen Zulauf und Ablauf permanent aufrecht erhalten bleibt. Das ist aber nicht die Praxis. Praktisch gibt es immer wieder Filterpausen, in denen der Druckunterschied nicht mehr vorhanden ist. Die Membran entspannt sich, wie ein zusammengedrückter Schwamm, der los gelassen wird und die Poren werden größer.
Was passiert in den Filterpausen?
In solchen Filterpausen wird die Membran dann durchlässiger und sowohl Mineralien, Salze, andere unerwünschte Stoffe und auch Keime können in geringen Mengen die Membran passieren. Je länger die Filterpause dauert, desto mehr kommt durch die Membran durch.
Das kann man selber einfach über eine TDS Messung nachmessen. Nach der nächtlichen Filterpause am Morgen, beobachtet man in dem ersten Reinstwasser, welches über Nacht im Filtergehäuse gestanden hat, einen deutlich erhöhten PPM Wert. Mehr dazu im Beitrag: Das Geheimnis von der Verschmutzung, die aus dem Umkehrosmosefilter selber kommt
Wie lösen gute Osmoseanlagen dieses Problem?
Das ist auch der Grund, warum bei einer guten Osmoseanlage das Stehwasser vom Trinkwasser getrennt ausgesondert werden sollte. Beim Aquarius Minimus passiert das manuell und bei unseren automatisierten Filtern voll automatisch.
Gut gemachte Osmoseanlagen sorgen mit geeigneten Spülungen dafür, dass Verunreinigungen und Keime, die in den Filterpausen in den Reinstwasserbereich gelangt sind, wieder hinaus gespült werden und nicht im Trinkwasser landen. Aber auch in solchen Umkehrosmoseanlagen kann es passieren, das sich Keime in der Membran festsetzen und vermehren. Dieses Risiko ist schon sehr viel geringer, als in Umkehrosmoseanlagen, die das Stehwasser nicht richtig weg spülen, es ist aber trotzdem vorhanden.
Über einen längern Zeitraum ist nicht auszuschließen, das sich Ansammlungen von Keimen in der Membran bilden. Durch regelmäßige Desinfektion, z.B. alle 6 Monate beim Wechsel der Vorfilter (hängt im Einzelnen von der jeweiligen Osmoseanlage ab), kann das Keimwachstum ausreichend begrenzt werden.
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